Donnerstag, 23. Februar 2012

Alles aufeinmal... die schwarze Nacht, die mir ewig in Erinnerung bleiben würde.

Die Harmoniesucht brachte mich fast um...

Als erstes  wollte ich weg laufen… Egal wohin. Doch ich wusste ich würde mich überall hin mitnehmen, wie schnell meine Beine auch laufen würden. Langsam sackte ich zusammen. Tränen rannten über mein Gesicht und ich hatte das Bedürfnis sie wieder dort rein zu drücken, wo sie hergekommen waren. Aber ich konnte sie nicht zurückhalten. Nicht mehr.

Bei jedem Wort das ich hörte, zerriss ich innerlich mehr und mehr. Mir war klar: Es ist meine Schuld. Ich bin schuld. Die Erkenntnis war schmerzhafter als ich es erwartet hatte. Dann wurde alles Schwarz.

Ich fand mich auf dem kalten Fußboden wieder. Ohne einen Punkt zu fixieren, starrte ich ins Nichts. Kein Licht brannte. Nur die Dunkelheit umgab mich und eine beißende Leere füllte mich. Stück für Stück.

Die Geräusche vor meiner Zimmertür nahm ich nur dumpf wahr, Ich fühlte mich eingesperrt. Ich wollte raus… raus hier. Kam mir vor wie in einem Schuhkarton auf dem ein großer Ziegelstein lag, damit es kein entkommen gab.

Um meinen Hals schnürte sich ein unsichtbares Band, wodurch mein Atem immer langsamer und flacher wurde. Ich konnte mich nicht rühren, wie sehr ich mich auch anstrengte. Mein Körper wurde schwerer, als wäre er mit Ziment gefüllt… „und wenn ich einfach verschwinden könnte?“, flüsterte ich und erschreckte mich beim Klang meiner eigenen Stimme. Sie kam mir auf einmal so fremd vor.

Noch immer liefen die Tränen auf meinen Wangen um die Wette. Es hörte einfach nicht auf weh zu tun. Draußen prasselte der Regen leise an mein Fenster, als würde die Welt an den gleichen Gefühlen leiden wie ich. Ein Lächeln huschte über meine Lippen und war genauso schnell verschwunden, wie es aufgetaucht war.

Die Zeit verstrich und ich regte mich nicht. Einmal kam sie noch in mein Zimmer und brüllte auf mich ein, doch ihre Worte erreichten mich nicht. Als spräche sie eine mir unbekannte Sprache. Ich schaute sie nicht einmal an. Aber obwohl ich ihre Worte nicht hörte und ihr Gesicht nicht sah, verstand mein Herz ihre Botschaft ganz klar. Es war eine Mischung aus Wut, Trauer und Enttäuschung… Ich spürte es so intensiv als wären es meine eigenen Emotionen. Ich konnte sie so gut verstehen.

Dennoch wusste ich nichts mit mir anzufangen. Ich hatte keine Ahnung was ich als nächstes tun könnte. Wie ich mich verhalten musste. Wo ich anfangen sollte. Ich konnte es mir nicht mal mehr vorstellen. So blieb ich liegen, auf dem Boden der Tatsachen. 


Ich schreckte auf. Es war schon mitten in der Nacht. Meine Augen brannten vom vielen weinen. Langsam bewegte ich mich in Richtung des Bettes. Jeder Muskel in meinem Körper schmerzte und so war es ein schleppender und langatmiger Prozess. Aus meinem Gesicht war jegliche Mimik gewichen… „Nun hast du deinen Halt endgültig verloren“, unterbrach ich die Stille. Ich spürte wie wieder die Tränen in meinen Augen aufstiegen und presste meine Hände ins Gesicht.

Da lag ich nun. Eingerollt in meinem Bett, konzentriert darauf nicht nachzudenken. Sich nicht der Einsamkeit hin zu geben. Plötzlich fiel mir mein Handy ein. Ich griff hastig nach dem Stück Hoffnung, um es gleich darauf wieder zurück zu legen… Egal welche Nummer ich auch wählen würde, niemand würde meine Last tragen können. Ich wollte auch gar nicht darüber reden…  Mein einziger Wunsch war es nur noch in den Arm genommen zu werden. Bei diesem Gedanken siegte die Müdigkeit  und ich schlief völlig erschöpft ein.

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